Die Förderung einer umfassenden Immunantwort innerhalb einer Population ist dementsprechend nur durch Kontamination zu erreichen. Dies ist naturgemäß genau das Gegenteil von Abschottung und Distanzierung. Die derzeitige Durchseuchung mit Covid-19 ist erschreckend minimal, es ist zu hoffen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist als bisher angenommen. Immer noch gilt aber die Regel, dass eine Pandemie erst zu Ende geht, wenn 50 Prozent einer Population immun (geworden) sind, also durch eigene Immunkraft und Antikörperbildung die virale Verbreitung eingedämmt worden ist.
Sir Patrick Vallance (wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung): Jenseits mathematischer und politischer Kalkulationen muss eine breite Diskussion beginnen, in der Fachwissen und Kompetenz regiert. Unter Wertschätzung bisheriger Maßnahmen und deren Erfolg in der akuten Situation muss nunmehr medizinisches Wissen und Lehre die weiteren Maßnahmen mitgestalten bzw. bestimmen.
In diesem Zusammenhang ist ganz besonders die Gefährlichkeit der Corona-App hervorzuheben. Gerade junge Menschen, die dieser Technologie besonders zugetan sind, werden somit ständig aus der Infektionskette herausgenommen, was ihre Antikörperbildung unterbindet.
Wird in den nächsten Saisonen die App z.B. um die jeweils aktuellen Grippeviren erweitert, wird das Antigen-Training weiter geschwächt, was zum weiteren Anstieg von Krebs, Allergien und Autoimmunerkrankungen führen wird.
Nur (ältere) Risikopatienten sollen/müssen aus dem Viruskontakt herausgenommen werden, die immunstarke, gesunde Population muss sich dringend mit diesem und jedem anderen („neuen“) Virus konfrontieren, um die bestehende Immunkompetenz ständig zu trainieren (boostern).
Bei allen (behördlich) angeordneten Maßnahmen muss der Entscheidungsweg transparent dargestellt werden Dieser muss weit mehr enthalten als der Hinweis auf Zahlen, Hochrechnungen, Gefahren und Spekulationen.
Es ist in der Übergangsphase vom akuten zum chronischen Ereignishorizont dringend erforderlich, das (behördliche und politische) Akutmanagement wieder in die Kompetenz der Medizin(er) zurückzuführen, die mittels Erfahrung und Wissen alle großen Infektwellen bewältigt hat.
Wenn der (hoch angesehene) ärztliche Direktor des Klinikums Hamburg-Eppendorf die unmittelbare Öffnung der Schulen fordert (u.a. zur Verbesserung der Herdenimmunität), dann können und dürfen die (medizinisch ungebildeten) politischen Entscheidungsträger dies nicht ignorieren.
Tun sie es dennoch, sind sie für eine Zukunft verantwortlich, die durch schwerste immunologische Defizite gekennzeichnet sein wird, die auch das beste Medizinsystem nicht mehr bewältigen wird können.
Dr. med. Werner Steinkellner verfasst am 16.04.2020
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